Entstehung der Schule

Den Anstoß für eine Sonderschule mit Waldorfpädagogik gab die Familie Kühne. Sie lebte in Wien und hatte vier Kinder. Johanna, das älteste der drei Mädchen, war ein Kind mit „sonderpädagogischem Förderbedarf“.

Das Ehepaar Kühne war schon maßgeblich an der Gründung der ersten Wiener Rudolf Steiner Schule beteiligt gewesen und bemühte sich nun darum, dieser Schule eine Sonderklasse anzuschließen. Für den Anfang stellte sie in ihrem Haus am Jesuitensteig Räume zur Verfügung.

Dr. Heide Zäuner, die schon einige Erfahrung in der Heilpädagogik mitbrachte, war die erste Schulleiterin, dazu fanden sich zwei Eurythmiestudentinnen, Elisabeth Erdmenger aus Deutschland, die auch eine Musiktherapieausbildung hatte, sowie Genevieve Bachelet aus Frankreich. Als vierter im Bunde kam Sebastian Holzhuber aus Wien dazu.

1972 wurde der Verein Karl Schubert Schule gegründet. Im Vorstand arbeiteten Menschen mit, die schon bei der Gründung der Rudolf Steiner Schule Erfahrungen gesammelt hatten: Herr Professor Kühne und Walter Schulz, der unserer Schule heute noch treu zur Seite steht. Auch Frau Dr. Gergely hat mit ihren Erfahrungen aus der vorangegangenen Schulgründung sehr geholfen, Wege zu ebnen.

Eine solche Schule war in Österreich ein Novum – und entsprechend lange dauerte auch die offizielle Anerkennung dieses völlig neuen, unkonventionellen Schulversuches:

  • ab 1973 Status „nicht untersagt“
  • ab 1975 Unterstützung für Transport und Schulgeld vom Sozialamt
  • ab 1983 – dank der intensiven Beratung und Hilfe von Dr. Raoul Kneucker – Öffentlichkeitsrecht und als zur „Schulpflichterfüllung geeignet“ anerkannt 

Im Laufe der Jahre sind aus der Karl Schubert Schule und dem Kreis ihrer Mitarbeiter/innen mehrere sozialtherapeutische Einrichtungen hervorgegangen:

Um dieselbe Zeit entstand auf Initiative einiger Mitarbeiter/innen das Rudolf Steiner Seminar für Heilpädagogik und Sozialtherapie, aus dem mittlerweile schon viele engagierte Sozialtherapeut/inn/en hervorgegangen sind.